Zivilisationskrankheit Allergie und Futtermittelunverträglichkeit

Immer mehr Hunde leiden unter Futtermittelallergien oder Futtermittelunverträglichkeiten. Die Symptome hierfür sind sehr unterschiedlich. Von Juckreiz mit exzessivem Kratzen und Lecken bis Ohrenentzündungen, starkem Haarausfall und/oder stumpfem Fell, Erbrechen und Durchfall bis zur Nahrungsverweigerung, etc. sind sehr viele Erscheinungsbilder bekannt. Woher diese Unverträglichkeiten kommen, ist unterschiedlich und auch sehr umstritten.

Überzüchtung kann sicher eine der Ursachen sein, wenn denn, aber nicht nur. Auch veränderte Lebensumstände tragen deutlich dazu bei, dass der Gesundheitszustand vieler Hunde sich im Laufe der Jahre verschlechtert. Freilebende Hunde haben genügend Auslauf sowie Schlaf und einen deutlich niedrigeren Stressfaktor. Ein Luxus den die meisten domestizierten Hunde nicht mehr geniessen können. Auslöser des Stresses können sein, Verkehrs- und Industrielärm, schlechte Luftqualität und allgemeine Umweltverschmutzung, Leinenzwang, ständiger Gehorsam, Anpassung an den Lebensrhythmus des Herrchens/Frauchens etc. Zudem kann minderwertiges Hundefutter mit allerhand ‘’Abfallprodukten’’, Zucker- und Salzzusätzen und unzähligen synthetischen Zusatz- und Aromastoffen letztendlich auch nicht zur optimalen Entwicklung des Hundes beitragen. Doch dies ist ein anderes Kapitel und da wir keine Tierärzte sind, gehen wir auch nicht weiter auf das Thema ein.

Möchten Sie in dieser Sache mehr erfahren, sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt.

Indessen sind Hundehalter, die solche Symptome feststellen vielfach ratlos. Der Besuch beim Tierarzt sollte der erste Weg sein, um die wichtigsten Abklärungen durchzuführen. Sie können aber auch selbst aktiv werden und zum Beispiel (aber immer in Absprache mit dem Tierarzt) eine Ausschlussdiät durchführen. Selbstverständlich kann man beim Tierarzt auch einen Allergietest durchführen lassen. 

Die Idee hinter der Ausschlussdiät ist, herauszufinden ob und wogegen Ihr Hund wahrscheinlich allergisch ist. Dabei bietet man dem Hund eine Fleischsorte an, auf das er grundsätzlich nicht allergisch reagieren kann. Diese Futterstoffe nennt man Hypoallergene.

Hypoallergen sind Fleischsorten wie: 

  • Pferd
  • Wild
  • Strauss
  • Ziege
  • (Fisch) 

und einige sehr exotische Fleischsorten auf die wir hier nicht näher eingehen möchten.  

Für gewöhnlich eignet sich Pferdefleisch für die Durchführung einer solchen Diät meist sehr gut. 


Was nicht sinnvoll ist:

Wer nun solch einen Test durchführt, sollte darauf achten, dass er nicht Dosenfutter X gegen Dosenfutter Y, oder Trockenfutter X gegen Trockenfutter Y ersetzt. Auch wenn viele Industrieprodukte als hypoallergen beworben werden. 

Grund dafür ist, dass keine dieser Futtermittel zu 100% aus nur einem Bestandteil bestehen. Die Idee des Ausschlusses besteht darin, z.B. reines Pferdefleisch zu verfüttern, ohne der Zugabe irgendeines anderen Futter- und/oder Fleischbestandteils. Kein Getreide, kein Gemüse, kein Obst, keine weiteren Fleischsorten etc. 

Durch das Verfüttern von ausschliesslich Pferdefleisch über einen Zeitraum von 4 bis 6 Wochen stellt man den Hundeorganismus, sozusagen zurück. Alle im Körper befindlichen Stoffe, auf die er mit Symptomen reagiert, werden ausgeschieden und der Organismus des Hundes über den normalen Stoffwechsel mehr oder weniger davon "befreit". Für gewöhnlich stellt man nach ca. 4 Wochen die ersten merklichen Veränderungen fest. Je nach Ausprägung und Dauer der vorhandenen Symptome kann ein solches ‘’Reset’’ durchaus etwas länger andauern (ca. 12 Wochen). 

Nach der Durchführung dieser Diät beginnt man einen Bestandteil nach dem anderen dem Grundfutter (in unserem Fall reines Pferdefleisch) beizumengen. Zum Beispiel Rinderpansen. Sollte nun eine Unverträglichkeit bestehen, reagiert Ihr Hund sofort. Sofort bedeutet innerhalb der nächsten 24 Stunden und die bekannten Symptome treten wieder auf. Setzen Sie die Ausschlussdiät nun mit reinem Pferdefleisch weiter fort, es dauert erfahrungsgemäss ca. 2 bis 7 Tage, bis Ihr Hund wieder symptomfrei ist. Hiermit wissen sie nun, dass es Inhaltsstoffe des Rindfleisches sind, auf die Ihr Hund reagierte. So fahren Sie nun mit weiteren Beigaben von diversen Fleischsorten fort.

Nach unseren Erfahrungen sind Getreide und Zusatzstoffe meist der Auslöser der Unverträglichkeiten, diese sind ca. zu 90% dafür verantwortlich. Daher sind 10% aller Unverträglichkeiten auf Proteinen (Eiweisse) ganz bestimmter Fleischsorten (Rind, Huhn, etc.) zurückzuführen. 

Falls Sie solch einen Patienten haben, raten wir Ihnen, nicht selbst lange zu experimentieren, sondern den Gang zum Tierarzt. Je eher man die Ursache solcher Unverträglichkeiten/Allergien diagnostiziert, desto grösser sind die Chancen, die Symptome schadenfrei zu eliminieren. 

Bedenken Sie bitte, unsere Ratgeber und Infos sind auch als solche zu verstehen. Wir sprechen hier aus eigenen Erfahrungen und sind keine Tierärzte. Fragen Sie IMMER Ihren Tierarzt bevor Sie eine Ausschlussdiät beginnen!